Motorpsycho

Motorpsycho feiern dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen, und die beiden Gründungsmitglieder, die hauptverantwortlichen Songwriter und Sänger Bent Sæther (Bass) sowie Hans Magnus Ryan (Gitarre) bauten in dieser Zeit eine beachtliche Diskografie auf. Nach Totalausfällen sucht man da vergebens, und auch BEHIND THE SUN bietet keinen Anlass zur Klage.

Das Trio – dritter Mann ist Drummer Kenneth Kapstad – plus einige Gäste tauchen tief in psychedelische Welten, Westcoast-Sound und Progressive-Rock ein. Von den Allman Brothers bis zu Pink Floyd lassen sich allerhand Zitate finden, und dann währt dieser verdrogte Trip auch noch über eine Stunde. Hier und da hätten Motorpsycho einige Songs auch straffen und auf ein paar Gitarrensoli verzichten können, auf das enervierende Grunge-Prog-Monster „On A Plate“ gar gänzlich.

Auch weil es völlig deplatziert ist und einen brutal aus den Träumen reißt, zu denen einen das wunderschöne, entrückte und zarte „Ghost“ zuvor einlädt. Mit so vielen Blumen werfen Motorpsycho nur noch auf dem 12-minütigen Hippie-Song „Hell, Part 4-6: Traitor / The Tapestry / Swiss Cheese Montain“ sowie „Entropy“ mit dem intensiven Einsatz von Mellotron und Akustikgitarre um sich. Der Rest von BEHIND THE SUN gehört dann wieder den exzessiven E-Gitarren.