Motörhead :: Motörizer

Nach dem etwas schlaftablettigen Auftritt von Motörhead beim diesjährigen „Rock am Ring“ hatte man sich schon ein bisschen Sorgen gemacht um Lemmy Kilmister. Hatte ihm jemand drei Valium in den Jack Daniels Cola getan oder war sein Vorrat an white lines aufgebraucht? Der Auftritt war jedenfalls das Gegenteil von Speed – in allen Bedeutungsvarianten und Darreichungsformen. Motörizer (ja, ein bescheuerter Titel, aber damit muss man leben) ist ein Energieschock aus Metal-infiziertem Rock, der hier weder das eine noch das andere ist. Vielleicht liegt es an Produzent Cameron Webb, dass zwischen den letzten paar Motörhead-Platten weit weniger Qualitätssprünge zu konstatieren waren, als das noch in den 9oer-Jahren der Fall war. Die Variationsbreite, die das Label auf diesem Album zu hören glaubt, ist keine stilistische, sondern eine songschreiberische-oder so: Hier klingt nicht ein Lied wie das andere. Phil Campbell hat sein Gitarrenspiel leicht „modernisiert“ und spuckt ab und zu ein paar kurze und giftige Soli aus. Ein paar Songs aus diesem Album könnten gar zu Motörhead-Klassikern werden: „Rock Out“ (ja, ein bescheuerter Titel), eine Variation über „Overkill“,“Buried Alive“(ja,ein bescheuerter Titel) und „Heroes“. Nach INFERNO von 2004 ist motörizer das beste Motörhead-Album in diesem Jahrzehnt. VÖ: 29.8. >» www.imotorhead.com