Moondog – The German Years 1977-1999
wenn die Kunst einem zu großen Publikum ausgesetzt wird, gerät sie in Gefahr, beliebig zu werden. Louis Hardin aka Moondog konnte sich während seiner langen Karriere nie über zu viele Zuhörer beklagen, aber auch nicht über mangelnde Fürsprecher aus den richtigen Reihen. 1916 in Maryville, Kansas, geboren, mit 16 nach einem Unfall erblindet, Anfang der Vierziger als Straßenmusiker in New York unterwegs, erste Plattenaufnahmen in den Fünfzigern, von Leonard Bernstein als „seltsames Genie“ gepriesen. 1974 auf Einladung des Hessischen Rundfunks nach Deutschland gekommen und bis zu seinem Tod 1999 nicht mehr von dort weggegangen. Moondogs Musikverständnis schließt Jazz, Comedy Music, Kirchenmusik und Klassik ein, sein Selbstbewusstsein den Respekt vor großen Namen aus: „Beethoven, Haydn, Mozart befolgen die Regeln manchmal. Ich befolge sie immer. „Moondog war Traditionalist, weil er die Regeln befolgte, sie aber so auslegte, dass kein ewig wiedergekäuter Durchschnitt dabei herauskam. Bebop-Miniaturen, die von komplexen klassischen Harmonien durchzogen sind, ein mit chirugischer Präzision komponiertes Stück Minimalmusik, ein barock anmutender Tanz – bei Moondog ist alles möglich. Die Stücke auf der ersten CD von the german years 1977-1999 stammen größtenteils aus den fünf Alben, die Moondog für Roof Music aufgenommen hat. CD 2 enthält den unveröffentlichten Mitschnitt seines letzten Konzerts: Klaviermusik mit Pianistin Dominique PontV.
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