Moneybrother – Real Control

Der Schwede hat ein Wechselbad der Sounds einlaufen lassen: Partyrock und Romantikballade. Manchmal reicht ein einziger Song, um zur Gewissheit zu gelangen, dass mit einem Album irgendetwas nicht stimmt. Irgendetwas fehlt, irgendetwas ist schief. Man hört nicht wirklich gerne hin. Es sind die Details, denen Anders Wendin auf seinem fünften Album zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat. Der Soulbrother hechelt durch nachlässig arrangierte Partyrocktracks („Born Under A Bad Sign“), spielt mit ausgeleierten Reggaebeats („We Die Only Once“) und hat nichts Besseres im Sinn, als einen im Prinzip großartigen Northern-Soul-Song mit einer Zirkusgeige zu zersägen („6 AM“). Zum Glück treffen wir auf REAL CONTROL auch wieder den großen Crooner Wendin an, der Melodien bis in die Himmelszelte singen kann, ohne abzustürzen. Mit „Young Faithful Love“ setzt er der Idee Moneybrother noch einmal ein Denkmal – vier Minuten und 53 Sekunden für den gigantischen, romantischen Popsong. „NotThat Old“ im Anschluss ist dagegen einer der größten Fehlgriffe, die der Schwede in der Dexy’s-Revival-Schleife bisher getan hat.