Mogwai :: Zwischen laut und leise

Abstrakte Film Noir-Impressionen aus Brooklyn.

Seit 1995 laboriert das Quintett aus Glasgow an einem Konzept, das schlaue Köpfe vornehm als Postrock bezeichnen. Ältere Semester filtern aus dem wattstarken Dezibel-Tohubawohu schlicht das Erbe von Velvet Underground, Swans und My Bloody Valentine heraus. In Zeitlupe summieren sich Klavier, Bass, Schlagzeug sowie zwei, mitunter gar drei Gitarren zu Brachialattacken: Zerklüftete, fast ausschließlich instrumentale Stimmungsbilder zwischen  ziemlich leise und extrem laut, denn ruhige Inseln der Glückseligkeit prallen gegen monströse Klangwände von morbider Abstraktheit. Fasziniert von der unmittelbaren Sogwirkung Mogwais inszenierten Vincent Moon und Nathanael Le Scouarnec, zwei Regisseure der Sparte Experimentalfilmer, den Kunstkinoimpressionismus BURNING. Als Bestandteile dienten Schnipsel von drei Konzertmitschnitten vom April 2009 aus der Music Hall Of Williamsburg in Brooklyn, New York, sowie spontane Momentaufnahmen aus lokaler Umgebung. Grobkörniges Schwarzweiß in unscharfen Close-Ups verleiht Mogwai-Klassikern wie „I’m Jim Morrison, I’m Dead“, „Hunted By A Freak“ und „Like Herod“ einen Hauch Film Noir. Im kunstvoll ausgestatteten Paket findet sich auch noch das erste Live-Album SPECIAL MOVES mit elf Tracks.