Mogwai – Come On Die Young
Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, daß Mogwai ziemlich coole Säue sind. Unter Vertrag beim Label Chemikal Underground (super cool), basteln die fünf Glaswegians an einer instrumentalen Postrock-Antithese zu Britpop. Und das seit mittlerweile einer E.P.-Compilation, einem regulären und einem Remix-Album sowie mehreren Singles – bei einem Band-Durchschnittsalter von Anfang 20 (völlig cool). Für die Aufnahmen zum Nachfolger des gefeierten Debüts MOGWAI YOUNG TEAM hat man sich nach Übersee, in die Wälder New Englands unter die Fittiche von Produzent Dave Fridman (ex-Mercury Rev und total cool) begeben. Entstanden ist ein Album, das die Frage aufwirft, wozu Mogwai denn bitteschön noch reifen sollen, wenn sie mal so alt sind wie – sagen wir – Tortoise heute. Weit weniger noisy und noch abstrakter als der grandiose Vorgänger nähert sich COME ON DIE YOUNG (cooler Titel) einem sehr ursprünglichen Begriff von Musik an. Keine Songs (gesungen wird ohnehin nur bei einem Track, „Cody“), sondern Klang – in ihrer Einfachheit berührende Melodiemuster und Harmonien, die sich entfalten und zusammenziehen, zu Stürmen an- um dann gleichsam erschöpft wieder abzuschwellen, in Feedback-Fetzen gehen, sich wieder fügen, organisch, lebendig. Schicht um Schicht wird hier gelegt und wieder abgetragen aus wummernden und loopenden Orgeln, Flöten, sparsamem Schlagwerk, atmosphärischem Störgeräusch, verlorenem Pianogeklimper, obskuren Sprachsamples, majestätischem Baß – und darüber und darunter und daneben: Gitarren, Gitarren, Gitarren. Die disziplinierten, die wilden, the good, the bad and the ugly Gitarren. Die Red House Painters.Tortoise, Pan American, Labradford,Trans Am, Gastr Del Sol. Godspeed You Black Emperorl, Radiohead und Saint Vitus machen Kopf(hörer)musik fürs nächste Millennium? Uncooles Bild. Coole Band. Und doch so herzerwärmend.
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