Modey Lemon – Thunder + Lightning

Es gibt Bands im neueren Garagenrock, die laufen nicht direkt Gefahr, irgendwann im Mainstream zu schwimmen. Nicht nur, weit sie sich Kate Moss nicht leisten können, sondern auch, weil ihre Platten so gut schlecht sind wie The White Stripes auf der Bühne, wenn sie wieder einmal „Seven Nation Army“ verhunzen bei irgendeiner komischen Award-Verleihung vor sehr wichtigen Menschen. Bands wie The Kills, Yeah Yeah Yeahs und Modey Lemon. Deren zweites Album THUNDER ANO LIGHTNING Steht in der schönen „Tradition“ der unbehandelten und -produzierten Gitarren-hier-auch-Moog-Rocker. was von der Haltung her mehr mit R. L. Burnside als mit The Strokes zu tun hat. Bevor aber jetzt jemand gleich „Hype!“ ruft, fragen wir uns lieber, ob das Kalkül ist, wenn drei gelangweitte Studenten aus Pittsburg, Pennsylvania, beschließen, eine Band zu gründen? Wenn diese Band dann klingt wie The Stooges (auf noch mehr Acidl, die schon mal was von der Jon Spencer Blues Explosion gehört haben und von Black Sabbath und von Suicide. Ist natürlich kein Kalkül, oder immer Kalkül, denn Rockn’Roll-Trash-Erzeuger wird man nicht durch Geburt, sondern durch die Liebe zur Musik und tiefe Tauchfahrten in der eigenen Plattensammlung. Kalkül ist eher, wenn ein Label im Frühjahr 2004 ein Album in Deutschland veröffentlicht, das bereits im August 2003 in den USA auf den Markt kam. Smells irgendwie like Trittbrettfahrertum.