Mit Mädchen über Duran Duran reden :: von Rob Sheffield
Jugenderinnerungen eines Popmusikverrückten
„Ich könnte behaupten, dass Duran Duran mich alles gelehrt haben, was ich über Frauen weiß“, schreibt Rob Sheffield in seinem neuen Buch, aber ganz so weit will er doch nicht gehen. Weil aber Duran Duran eine typische Mädchenband seien, habe er über die Art, wie Mädchen über sie reden, gelernt, das andere Geschlecht zu verstehen. Von dieser Prämisse ausgehend, erinnert sich der heutige Redakteur der US-Ausgabe des „Rolling Stone“ an Popsongs der Achtzigerjahre, zu deren Beginn er 13 Jahre alt war, und was sie ihm über Mädchen und sich selbst beibrachten. Mit einer ähnlichen Methode schrieb Sheffield schon das Buch „Love Is A Mix Tape“, in dem er über die gemeinsam gehörte Musik den Tod seiner Freundin Renee verarbeitete. „Mit Mädchen über Duran Duran reden“ hat nicht diese emotionale Tiefe, aber die Leichtigkeit des Tonfalls macht das Buch zu einer äußerst vergnüglichen Anekdotensammlung über Pop in den Achtzigerjahren: Über den spezifischen Reiz von seltenen Cassettensingles, warum es nötig ist, sich irgendwann von Morrissey zu emanzipieren, wie es ist, fast der einzige Mensch auf Erden zu sein, der Haysi Fantayzee über den einen Hit hinaus die Treue gehalten hat. Wer verstehen will, wie echte Popnerds ticken, sollte dieses Buch lesen.
Felix Bayer
Buch des Monats
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