Missill – Targets

Dem vogelwilden Ausgehvolk ist die Frau schon seit geraumer Zeit ein Begriff, nun nähert sie sich auch dem menschenscheuen Sofarocker: Missill, Tanzbodenbeschallerin aus Frankreich, bürgerlicher Vorname Emily, Mitte 20, schubbert als DJ jetzt nicht mehr nur über die Rillen anderer Leute, sondern hat selber ein paar Beats in diverse Klangbilder geritzt, targets heißt das Debüt von Missill, deren stilistische Bandbreite, darin ihren DJ-Sets nicht unähnlich, auch in Tonkonservenform recht weitgefächert ist.Federnden Hip Hop („IM“ feat. Junior Red) hat die Lady im Angebot, des Weiteren bouncy Dubstep, Funk und Dancehall und-das wird auf Targets extrem deutlich – derbe Elektrorockschocker.“Kabrake“ heißt einer davon, „Get Busted“ ein anderer, und beide entfalten ihre Wirkung auch, wenn man tatsächlich auf dem heimischen Kanapee hockt und lauscht. Soll heißen: Man bekommt mehr als eine Ahnung davon, wie Missill als Schallplattenunterhalterin den Dancefloor rockt, schrubbt und schurigelt: derbe nämlich, und absolut beat und bissfest. Warum filigran tänzeln, wenn man sich die Rhythmen auch forsch zurechtgrätschen kann? Und so ist nach dem binauralen Genuss von targets womöglich ein Besuch im Möbelhaus fällig: Der Schonbezug dampft noch, das Sofa ist bereits verbrannt. VÖ.25.1.

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