Miracle Fortress :: Was I The Wave?
Secret City/Rough Trade
Die neuesten Arbeiten zum Thema „Wie verleihe ich dem Synthpop Tiefe?“
Die Hörerschaft des neuen Miracle-Fortress-Albums darf entscheiden: Begebe ich mich zuerst auf die dunkle, hermetische Seite dieses Albums, oder zieht’s mich mit Graham Van Pelt in die weit offenen Räume elektronischer Soundlandschaften? Was der Kanadier hier im Alleingang produziert hat, hätten viele Kollegen auf zwei Veröffentlichungen ausgewalzt. Van Pelt aber arbeitet sich vier Jahre nach seinem Solodebüt Five Roses zu einer zentralen Frage durch, für die er mehr als eine Antwort findet: „Wie verleihe ich dem Synthpop Tiefe?“ Leicht und selbstverständlich klingt das selten, in den Soundschichten aus Gitarren und Synthesizern verlieren die Tracks schon einmal ihre Form, erst kommen die Texturen, dann die Harmonien. Das mögen Anhänger von Van Pelts Frühwerk durchaus beklagen, insgesamt aber verfolgt der Musiker auf diesem Album seine Aufgabenstellung mit Fleiß und Liebe zum Detail. Sein Falsett kurvt wie eine elektrische Eisenbahn um die kleinen Gitarrenhügel, oben ziehen die Synthiewolken vorbei, und wenn die Drum-Loops für ein paar Sekunden aussetzen, entsteht ein Stilleben aus Klängen.
Key Tracks: „Tracers“, „Until“
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