Miles Davis :: Birdland 1951
Unveröffentlichter Jazz-Punk vom blutjungen Godfather Miles Davis aus den wilden Fünfzigern.
Nachdem nun hoffentlich alle Tonbänder aus den letzten, nicht immer vor Schaffenskraft strotzenden Jahren von Miles Davis auf den Markt gespült worden sind, gibt es jetzt endlich etwas Seriöses aus der Schatztruhe. Auf birdland 1951 sind Live-Mitschnitte von drei Gigs versammelt, die der damals 25-jährige Trompeter im legendären New Yorker Jazz-Club Birdland gab. Und stets im Sextett-Format, mit solchen Haudegen wie Sonny Rollins, Charles Mingus und Art Blakey. Natürlich kennen die eifrigsten Mites-Davis-Afficionados die Aufnahmen vom Juni und September 1951 von superteuren Bootlegs her. Die vier Tracks vom Februar hingegen erleben hier ihre Uraufführung, die wie der Rest natürlich von einer akustischen Erbärmlichkeit sind. Ungefiltert rauscht und knistert es, steht manchmal das Klangbild kurz vor dem Exitus. Doch wer daran rumnörgelt, hat diese Schlachten am damals heißesten Jazz-Büffet sowieso nicht verdient. Denn was Miles Davis sich in diesem für ihn ausgesprochenen Drogenjahr als Therapiemaßnahme selbst verschrieb, ist ein wahres Trommelfeuer, bei dem man sich auch ein halbes Jahrhundert später vorsichtshalber anschnallen sollte. Technische Bravourakte, Flicflacs in den Modulationen und rhythmische Parforceritte bilden das geistige und emotionale Rückgrat. Da kollidiert der zwei Jahre zuvor ausgerufene Cool-Jazz mit Bebop und den sich ankündigenden Zuckungen des Hardbop. Und wem dabei tatsächlich irgendwann vor Aufregung die Puste ausgehen sollte, der ist einfach noch nicht abhängig genug von diesem Jahrhundertdokument des
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