Mick Harvey & Amanda Acevedo

PHANTASMAGORIA IN BLUE

Mute/Rough Trade (VÖ: 1.9.)

Das australisch-mexikanische Duo schwelgt in Balladen-Pathos.

Nancy und Lee, Isobel und Mark, Kylie und Nick – die Vergleiche drängen sich auf. Allerdings ist die Altersdifferenz zwischen Nick Caves langjährigem Wegbegleiter Mick Harvey und der Künstlerin Amanda Acevedo deutlich größer – was manchen der Songs auf PHANTASMAGORIA IN BLUE einen komischen Beigeschmack gibt.

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Immerhin: Acevedo entspricht nicht dem Klischee der blonden Unschuld. Die Mexikanerin klingt unterkühlt und verführerisch. Harvey dagegen raunt in Bariton-Tiefen oder schmachtet mit zittriger Stimme, während sich das Duo ausgewählten Covers von Tim Buckley über Sibylle Baier bis zum Spanier Luis Aduardo Aute widmet.

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Leider kommen Harvey und Acevedo kaum aus dem orchestral verzierten Balladen-Modus heraus. Speziell in der Sinatra/Hazlewood-Nummer „Indian Summer“ und in „The Blue Unicorn“ des Kubaners Silvio Rodríguez schlägt der Kitsch-Pegel weit aus. Und auch einige stilvolle Arrangements und atmosphärische Momente wie „Milk & Honey“ von Jackson C. Frank oder Buckleys „Phantasmagoria in 2“ trösten nicht darüber hinweg, dass dieses Album eher eine Phantasmagorie in Schmalz ist.

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