Mia. – Stille Post

Halbes Album, halber Text, macht auch halbe Punktzahl, hahaha. Spaß beiseite, aber dass man uns Kritiker mit halb fertigem Hörmaterial und der Hälfte der Songs wie auf dem Vorabtape von stille post versorgt, lässt nur einen Schluss zu: Mia. suchen Ärger. Ist ja aber auch nur ein kleiner Synthie-Pop Sampler hier, was will man da sagen: Rough Mixe, eben. Mehr war noch nicht da bei Mia. Die Single: „Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßer Schmerz /sag mir wie weit, wie weit…“ wir gehen hier mal raus, Mia. singt ziemlich oft wie weit ….. willst du gehn?“

Ach, dürft‘ ich doch auch mal so ein Stück Sonntagabend-Soul für die Pilcher, Rosamunde texten. Mia. will Deutschland mit dem hungrigen Herzen beim Grand Prix vertreten. Mit ganzer Seele. Vorher bitte noch diese Reallifesoaplaberigkeit, dieses „Wir sind echt“, „Wir sind jung“. „Wir machen den ersten Schritt“ über Bord werfen, das kommt bei den konservativen Fernsehfuzzis überhuapt nicht an. So viel stimmt: Mia sind powered by emotion. „Süßer Vogel Jugend, komm, wir tanzen, komm, wir wiegen uns im Takt der Nacht.“ Immer sehnen sie sich nach dem Guten, dem ökologisch Einwandfreien. Nur bei dem Eurovisionslied quäkt SängerinMieze um Hilfe, als hätte man sie nackt auf dem Potsdamer Platz ausgesetzt, bei Androhung einer Quäl-Show: Ich bin Mia. – holt mich hier raus. Die, über die wir uns aufregen, sind besser als die meisten anderen. Mia. hören heißt sich fragen: warum?