Mercury Rev

Bobbie Gentry’s The Delta Sweete Revisited

Bella Union/[PIAS] Coop/ Rough Trade (VÖ: 18.1.)

Die Indie-Rocker wagen die Neuinterpretation eines fast vergessenen 60er-Jahre-Werks des Blues, Pop und Folk.

Im Jahre 1981 trug Bobbie Gentry ihren langjährigen Produzenten Kelly Gordon, den sie bis zum Tod pflegte, zu Grabe. Dann war die amerikanische Schönheit noch einmal im TV zu sehen und  trat dann abrupt aus dem Rampenlicht. Bis heute! Letztendlich währte die Karriere der Country-Pop-Sängerin nur von 1967 bis 1971. In dieser Zeit gewann sie drei Grammys und landete gleich im ersten Jahr ihrer Karriere mit „Ode To Billie Joe“ einen riesigen Nummer 1 Hit.

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Hat in Europa niemand mitbekommen, schon gar nicht ihr zweites Soloalbum THE DELTA SWEETE, ein Konzeptwerk über das Leben im tiefen Süden, das die in Mississippi als Roberta Lee Streeter geborene Songwriter 1968 veröffentlichte. Diesem sehr schönen, sanft orchestriertem und breit gefächertem Werk zwischen sumpfigen Blues, Country, Soul und Pop, zwischen starken Südstaaten-Einflüssen, Nashville-Flair und Las-Vegas-Tauglichkeit, wollen die US-Indierocker Mercury Rev nun mit BOBBIE GENTRY’S THE DELTA SWEETE REVISITED ein Denkmal setzten, es zumindest ins Gedächtnis zurück rufen. Für die Umsetzung suchte sich die Band aus Buffalo / New York richtig namhafte Gäste: Hope Sandoval (Mazzy Star), Lucinda Williams, Beth Orton, Folk-Legende Vashti Bunyan, Rachel Goswell (Slowdive), Margo Price, Norah Jones, Susanne Sundför oder Marissa Nadler übernehmen die Gesangparts.

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Eine imposante Liste, aber gegen den Charme der dezent rauchigen, erotischen Stimme der Gitarristin Bobbie Gentry haben sie kaum eine Chance. Überhaupt stellt sich einmal mehr die Frage, welchen Sinn Alben mit dem Untertitel Tribute / Revisited / Coverversion überhaupt machen, ob sie dem Ausgangswerk etwas Besonderes hinzufügen.  Immerhin klammern sich Mercury Rev nicht an das Original, sie greifen („revisited“) den Klassiker wieder auf und holen ihn einige Male so tief in die eigenwillige Welt ihres Breitwand-Rocks, dass er kaum wieder zu erkennen ist. Dort liegen neben gescheiterten Interpretationsversuchen und lauwarmen Aufgüssen  die Stärken von BOBBIE GENTRY’S THE DELTA SWEETE REVISITED.  

Mercury Revs neues Album „BOBBIE GENTRY’S THE DELTA SWEETE REVISITED“ hier im Stream hören:

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