Mekons – Heaven & Hell – The Very Best Of The Mekons

Da brat mir doch einer nen Storch, und die Beine bitte recht knusprig: Wie lange, bitte schon, gibt es diese Band eigentlich schon? Gefühlte drei Lichtjahre. Mindestens. Fix im Taschenhandbuch des modernen Musikjournalisten nachgeschlagen und knallhart recherchiert: Aha, seit 1976, gegründet in Leeds. Wer? Na, die Mekons. Die Band mit viel Mut zu Lücken, diversen kreativen Pausen und nur einer Konstante: permanent wechselnden Besetzungen. Vom Original Line-up haben sich nur Jon Langford und Tom Greenhalgh gehalten, aber das ist nicht das Wesentliche. Belangreicher ist da schon, dass sie stilistisch nie dingfest zu machen waren – und politisch immer da standen, wo keine Posen, sondern Haltung gefragt war. Bergarbeiterstreiks, gegen Nazis, Anti-Reaganomics und konträr zum Thatcherism: Die Mekons waren mittenmang und voll dabei. Mit Folk im Kopf, Country und Wut im Bauch. Punk im Herzen – und im Rest des Körpers hatten sie allerlei und noch viel mehr auf Tasche. Rock, Raviges, Synthie-Pop. Davon kündet uns nun HEAVEN & HELL – THE VERY BEST OF MEKONS, und schon die ersten fünf von insgesamt 32 Songs aus so ziemlich allen Phasen der Band sind Rolltreppe auf- und ab-, seit- und rückwärts, Werden und Wollen, Streben nach Aufbegehren und der Wille zur Veränderung. Da ist das nachhaltig verwirrt-zersauselte „Hard To Be Human“, das von Teilzeit- und Immer-mal-wieder-Mitglied Sally Timms zart dahingesäuselte „Ghosts Of American Astronauts“, das stoisch vor sich hin brodelnde „Where Were You“, das verdammt Lässige „Hello Cruel Word“, ihr Beinahe-Hit „Millionaire“… und hach: In welche Richtung soll man zuerst hemmungslos drauflosschwärmen? Einfach ist was anderes – und so drehen wir dann die ganz große Runde, nehmen „Empire Of The Senseless“ noch ausdrücklich in die Lobeshymne auf – und sind uns sicher, dass der wunderbare Joe Strummer das Lied mindestens einmal pro Tag hört. Er hat ja jetzt Zeit, irgendwo da draußen, irgendwo da im Punkrockhimmel. Und für die Mekons, eine der bekanntesten unbekanntesten Bands der Welt, gilt natürlich: Kaufbefehl.

>>> www.mekons.com