Megapuss – Surfing

Das wird wieder mal für Aufregung in den USA sorgen: Im Booklet von Surfing ist ein Foto zu bewundern, auf dem Devendra Banhart und Greg Rogove, die beiden Köpfe von Megapuss, nackt zu sehen sind. Ohne Köpfe zwar, aber sonst in ihrer ganzen Pracht. Das in Tateinheit mit dem Coverartwork (Banhart und Rogove als nackte Kämpfer) und dem Bandnamen („Megapuss“ ist ja schon irgendwie ein kindischer Ausdruck) lässt Surfing als eine Art postpubertäres Spaßprojekt erscheinen. Aber das, was Banhart und Rogove (Multiinstrumentalist von Priestbird) hier zusammen mit Fabrizio Moretti (The Strokes, Little Joy) u.a produziert haben, klingt nicht lustig, aber in weiten Teilen entspannter als Banharts Solowerk. Wobei Megapuss am besten sind, wenn sie sich von Banharts freaky und skizzenhaften Neo-Hippie-Psychedelic-Zeug mit Ziegenstimme (das es hier zur Genüge gibt) entfernen und eine Art Hyper-Folk-Pop spielen, wenn sie die Stücke ausformulieren zu „richtigen“ Songs: „Adam &. Steve“ zum Beispiel, ein hübscher 6os-Westcoast-Popper inklusive Zitat von „Careless Whisper“ von Wham. Und der beschwingte Psych-Folk-Popper „Theme From Hollywood“. Und das politisch motivierte „A Gun On His Hip And A Rose On His Chest“ (mit der schönen Textzeile: „Fuck the government in the asshole“) und Bo-Diddley-Beat und atonalem Gitarrensolo. Ansonsten hat es auf Surfing einen heterogenen Mischmasch der unterschiedlichsten Musiken, dem man seinen Projektcharakter anhört.

www.myspace.com/megapuss