Maxïmo Park
The National Health
Vertigo Berlin/Universal
Das vierte Album der Indie-Popper ist gar nicht so schlecht, aber es ist: egal.
Selbstzitate sind ja erlaubt in der Post-Guttenberg-Ära. So orakelte der Schreiber dieser Zeilen Ende 2006 über die Zukunft der 00er-Jahre-Neo-Post-Punk-Bands: „Vielleicht werden manche Bands das Kunststück fertigbringen, durch eine ,Neuerfindung‘ oder einen Richtungswechsel aufregend und spannend zu bleiben. Die meisten von ihnen aber werden versuchen, die Rolling Stones zu werden und ihren einmal gefundenen Stil so lange zu kopieren, bis nur noch eine leere Hülle übrig geblieben ist – und mit fantasielosen Klangtapeten die inhaltliche Leere zu übertünchen.“ Als hätte er damals schon an Maxïmo Park und ihr viertes Album, The National Health, gedacht. Einem, der A Certain Trigger, das Debütalbum der Newcastle-Band aus dem Indie-Jahr 2005, einmal sehr gemocht hat und die Alben Nummer zwei und drei (Our Earthly Pleasures und Quicken The Heart) als Androhungen nahender Bedeutungslosigkeit verstanden hat, fiele es leicht, einen vernichtenden und leidenschaftlichen Verriss über Album Nummer vier von Maxïmo Park zu verfassen. Aber das ist die ganze Aufregung nicht wert. The National Health ist überhaupt nicht schlecht, es ist nur so unnötig und so egal, in seinem vergeblichen Bemühen diese cleveren, wirbelwindigen Indie-Pop-Hits Jahrgang 2005 zu rekonstruieren („Write This Down“ ist das „Apply Some Pressure“ von 2012). Vielleicht gelingen diese Rekonstruktionsversuche sogar. Sagen kann das keiner, weil’s keiner hören will. Weil’s egal ist.
Key Tracks: „Write This Down“, „Until The Earth Would Open“