Maximilian Hecker

Live Radio Sessions

Der Berliner mit seiner Auffassung von melancholischem Hymnenpop: diesmal sogar kaum merkbar live.

Es heißt ja immer. Maximilian Hecker sei ein arroganter, eitler, größenwahnsinniger Kotzbrocken und deshalb sollte man ihn nicht mögen dürfen. Warum aber besteht dann gleichzeitig das scheinbar so dringende Gebot, Liam Gallagher (Gerüchten zufolge ebenfalls ein arroganter, eitler, größenwahnsinniger Kotzbrocken) unbedingt mögen zu müssen? Nichtvergleichbar? Na gut, dann mal ein Test: Weicher der zwei eben genannten Künstler strebt an,, .das Lied zu schreiben, nach dessen Hören man stirbt, ohne Selbstmord oder Ähnliches, einfach, weil es so gewaltig oder gewaltig schön ist, dass man es kaum fassen kann“? Ganz schön plemplem. Das Zitat stammt-zufälligerweise-von Hecker, der auch mit seinem neuen Album, einem Live-Kaleidoskop aus Konzerten in Bremen und Helsinki, beweist, dass seine Musik noch nicht akut lebensbedrohend wirkt. Böse Zungen mögen nun vielleicht behaupten, aus purer Langeweile könnte man hier problemlos das Leben verlassen. Aber böse Zungen hatten hier noch nie etwas zu suchen. Genau so wenig wie euphorische Plattenbesprechungen zu Maximilian Hecker. Denn auch dieser Querschnitt aus seinen bisherigen Alben ist derart berechnender, steriler Quatschkitsch, dass sogar unnütze Pendants wie Gallaghers“LoveLikeA Bomb“ und „Little James“ daneben erhaben wirken. Dazu fanden die hier verwendeten Gigs in Radiosendern, also quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Live-Feeling gleich null, was der Platte auch noch den potenziellen Rest an Legitimation entzieht. Huch, nun hat sich die böse Zunge doch noch eingeschlichen. Es bleibt ihr zu wünschen, dass ihr Herschell Gordon Lewis Goreklassiker „Blood Feast“ vertraut ist. Dann weiß sie wenigstens, was sie zu nun erwarten hat.

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