Marylin Manson – Smells Like Children
So ist’s recht. Mal wieder eine Band, die uns richtig Angst machen will. Irgendwo zwischen Noise, Industrial, Christoph Schlingensief und dem S/M-Studio angesiedelt, outen sich Marylin Manson und Mitmusikerf(innen?) auf ihrer EP SMELLS LIKE CHILDREN als Kinderfresser, zeigen sich sexuell auf Zack und stellen auch schon mal Betrachtungen über Farbveränderungen des Urins unter Medikamenteneinfluß an. Trotzdem wirken sie letzlich ähnlich grimmig wie Herman Munster, Flipper auf Acid oder die Addams Family, weil durch ihre verfransten, geschredderten und auf fies getrimmten Töne ein relativ einfaches Strickmuster durchscheint: Die schlichte Übertreibung. Wer so drastisch auf die Kacke haut wie Marylin Manson, wirkt weniger manisch als vielmehr spaßig. Insofern gelingt der offenbar geplante Schock keineswegs; das Tonprodukt ist eher ein matter Splatter-Scherz so wie Gwar beispielsweise oder Alice Cooper in seinen drolligsten Zeiten. Dazu gibt’s allerlei wacklige Töne aus dem Schattenreich des Bösen und des Pornokinos: Aufregend? Eklig? Geschmacklos? Nicht wirklich. Nur manchmal – in ihren lichten Momenten – klingt die bestenfalls kuriose Kombo aus den Staaten ein wenig wie die unsterblichen Residents. Und die können dir manchmal wirklich ein Gefühl der Bedrohung vermitteln, das sich gewaschen hat.
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