Die Band aus dem Londoner Umland verbindet elektronische Musik und Live-Instrumentierung. Dabei kommt nicht recht Spannung auf.

Dieses Duo lässt die Briten bereits von einem großen Ding träumen. Das ist nicht völlig unberechtigt, wenn man sich die Vita genauer ansieht. Radio-DJs lieben Maribou State, es stehen Remixe für Lana Del Rey, Fatboy Slim oder Kelis zu Buche, und einen Glastonbury-Auftritt haben die beiden auch schon hinter sich. Auf ihrem ersten Album gehen es Chris Davids und Liam Ivory vorsichtig an. Zweimal singt Holly Walker für sie. Sie hat aus Songs von Madness und Katy B schon tolle Mash-ups fabriziert, aber ist ganz sicher nicht das, was man einen Gaststar nennt. Keep it simple and basic, lautet die Devise.

Davids und Ivory haben eine klare Vorstellung davon, wie ihr Sound zu klingen hat. Ihre Beats verraten Kenntnisse auf den Gebieten von Jazz und HipHop. Akustische Gitarren, Streicher und andere dem alten Handwerk zuzurechnende Instrumente sind ausdrücklich erlaubt. Sie manipulieren gerne Stimmen und Geräusche und achten darauf, dass die Konturen der Songs erkennbar bleiben. Maribou State haben gute Ansätze, am Ende fehlt ihnen aber etwas. Vom Willen, einen großen Moment zu erzeugen, ist wenig zu spüren. Stattdessen ist ihnen zu sehr an der Schaffung eines sommerlichen Grundgefühls und an Nähe zur Chillwave-Abteilung gelegen. Das sollte sich ändern, sonst wird aus Maribou State kein Ding der Zukunft.