Marc Canter & Jason Porath Bosworth :: Guns N‘ Roses: It’s (Not) So Easy

„Der Steinige Weg zum Erfolg“ in prallen Bildern und leeren Worten – weniger steinig als wüst. Es wird, nicht zuletzt auf diesen Seiten, viel darüber geklagt, was so alles an sprachlichen, ähem, „Dingen“ auf Buchseiten gedruckt wird und womöglich noch gelesen werden soll, aber ein absurderes Beispiel als dieses lässt sich nur mit Mühe finden: Hunderte von Seiten, dekoriert bis randvoll mit so ziemlich allem, was Mitglieder und Umfeld einer Band im Lauf der Jahre so geredet haben – was noch nichts Schlechtes hieße, wenn da nicht jemand dem Wahnsinn verfallen wäre, JEDE Bühnenansage, Zwischenbemerkung, wirklich alles aufzuzeichnen, was je vor (verfügbaren) Zeugen geäußert wurde. Sollen wir mal zitieren aus dem zukünftigen Grundlagenwerk über diese Band? „Axt: ,Der letzte Song, Leute.'“ – „Slash: ,Wir sind Guns N‘ Roses.'“ – „Duff: ,Und dieser Song ist für alle Mädchen da draußen.'“ – „Axl: ,Wo ist mein verdammtes Wasser?'“ – „Duff: ,Wir brauchen mehr Monitor für den Drummer. Er kann nichts hören.'“ Das Gehirn des Menschen, der das alles abtippen musste, sollte man in Formalin einlegen, späteren Generationen zum Beleg für den Niedergang des Schriftwesens. Aber gut, dokumentarischen „Wert“ mag das haben, und notfalls ist es eben Fliegendreck auf der optisch und beim Blättern wirklich eindrucksvollen Sammlung von Fotos von Auftritten und Freizeitvergnügungen, von Flyern und Setlists, Plakaten,Briefen und diesem und jenem, die einen Eindruck davon geben, was eine Rock-Karriere in den späten 80ern und frühen 90ern auch sein konnte: ein böser Riesenspaß, ungesund und wüst und alles andere als „steinig“.