Maps To The Stars :: Regisseur: David Cronenberg, USA 2014
Die Schönen und die Reichen: David Cronenberg kratzt an der Fassade des ganz normalen Hollywood-Wahnsinns.
Als Agatha Weiss (Mia Wasikowska, „Alice im Wunderland“) nach einem Aufenthalt in einer psychatrischen Anstalt in ihre Heimatstadt Beverly Hills zurückkehrt, ist die Auf- regung groß. Die Eltern, gespielt von Olivia Williams („Rushmore“) und John Cusack, („High Fidelity“) wollen keinen Kontakt mehr zu ihr. Agathas kleiner Bruder Benjie (Evan Bird, „The Killing“) vermutet dahinter ein düsteres Familiengeheimnis. Was hat es mit dem Brand in seiner Kindheit auf sich? Welchen Part spielte seine Schwester dabei? Doch während es unter der Oberfläche ordentlich brodelt, lächelt die Familie nach Außen hin umso mehr. Hollywood eben. Schließlich ist der 13-jährige Kinderstar Benjie gerade schwer damit beschäftigt, seine Drogensucht hinter sich zu lassen und eine Fortsetzung des Erfolg-Films „Bad Babysitter“ ins Rollen zu bringen. Da ist die gestörte Schwester Agatha nur im Weg.
Die jedoch hält sich nicht an die Wünsche der Familie und nimmt eine Anstellung als persönliche Assistentin bei der psychotischen Schauspiel-Diva Havana Segrand (Julianne Moore, „The Kids Are All Right“) an. Auf diese Weise lernt sie die Crème de la Crème der Branche kennen und bandelt mit dem Limousinenfahrer Schrägstrich Schauspieler Jerome (Robert Pattinson, „The Twilight Saga“) an. Komplikationen und handfeste Auseinandersetzungen lassen im Folgenden die Fassade der Schönen und Reichen nachhaltig bröckeln.
So sieht wohl wahre Freude an dem Leid anderer aus. „Maps to the Stars“ ist David Cronenberg wie man ihn kennt: Zwar mutet er seinem Publikum diesmal erstaunlich wenig fiesen oder schleimigen „Body Horror“ zu, weiß aber auf zwischenmenschlicher Ebene immer noch genug Ekel und Gräuel zu verbreiten. Abgründe tun sich an jeder Ecke des ach so schönen Bevery Hills auf. Eine bitterböse Satire auf das Filmbusiness, in der Cronenberg mit allem und jedem abrechnet.
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