Manic Street Preachers

CRITICAL THINKING

Columbia/Sony (VÖ: 31.1.)

Ist das noch jugendlicher Übermut oder schon beginnende Demenz? Auf jeden Fall: Rock.

Smart Homes für dumme Leute – auf den Nenner kann man den Titelsong des 15. Studioalbums der Manic Street Preachers runterbrechen. Es ist einer von drei Songs auf CRITICAL THINKING, die diesmal nicht James Dean Bradfeld singt, son- dern Bassist Nicky Wire. Wo ist euer kritisches Denken?, boomert der da sein Publikum an und verweist auf Selbstoptimierung, Wohlfühlindustrie und andere Widersprüche unserer kopfstehenden Gegenwart.

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Ein interessantes Thema, das Wire aber mit dem lahmen Schlachtruf „Fuck that!“ abschüttelt – kritisch gedacht nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Den Manics kann man den müden Einstieg trotzdem kaum übelnehmen. Ihr Karmakonto ist mit Liedgut und Hooklines für die Ewigkeit schon lange gut gefüllt.

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Außerdem folgen dem hochtrabenden Titelstück elf unverschämt gut gelaunte Songs. Sie strotzen vor Optimismus mit hellem Gitarrengeklingel und Dur-Harmonien, die die Band uns mit unerklärlicher Euphorie und schamlos altmodischen Rock-Arrangements um die Ohren dengelt. Mittfünfziger Bradfeld jubelt in den hohen Tönen wie ein Zwanzigjähriger, man wähnt sich bei einem Pub-Gig der Brilliant Corners oder der Waterboys Ende der 80er- Jahre. Ist das jugendlicher Übermut oder beginnende Demenz? Hoffen wir auf Ersteres.

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