Manfred Hubler & Siegfried Schwab – Vampyros Lesbos

Mitte des letzten Jahrzehnts schwappte eine Welle der Easy-Listening-Begeisterung durchs Land. Allerorten wurden Partys mit der Musik aus trashigen Filmen, von vergessenen Sängern und Fernseh-Orchestern veranstaltet und manch gesuchte Platte wieder auf den Markt gebracht. Im Zuge der kurzen, aber heftigen Mode erschien 1995 auch erneut der ultrarare Soundtrack zu dem Lesbierinnen-Blutsauger-B-Movie „Vampyros Lesbos“ von 1969 des italienischen Regisseurs Jess Franco. Beschwingt, üppig produziert und immer mit dem Hang zum Schwulst geben sich die Stücke auf dem Album. Vor allem aber deuten sie den erotischen Inhalt des Films an. Allein die Frauen-Chöre im Hintergrund lassen das Knistern erahnen, während die üppige Verwendung der Orgel dem Ganzen die nötige Vampir-Düsternis verleiht. Gerne gleiten die Stücke ins Morricone-hafte, was wenig verwundert, war der italienische Soundtrack-Papst in jener Zeit die Referenz in Sachen verschwurbelter Kompositionen und Arrangements. Zusätzlicher Trumpf: Da die CD-Version mit drei, das Doppel-Vinyl sogar mit fünf Bonustracks aufwartet, lohnt sich die Anschaffung auch für Besitzer der lange vergriffenen 1995er Auflage.

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