Malajube – Trompe L’Oeil

„Geheimtipp!“ Das Vorgängeralbum le compte complet konnte man in den Plattenläden Montreals schon im Herbst 2005 ergattern, ich erinnere mich an diese zwei Nick-Hornby-Bilderbuchgestalten im L’Oblique-Shop nahe der „Main“, wo sie dieTrennlinie zwischen französisch- und englischsprachigem Montreal ansetzen, an diese Typen, die mir die CD in die Hand drückten: „Das wirst du lieben, gleich, was du sonst so hörst“ le compte complet war der Adrenalinstoß von 2005, heißkalterBubblegum-Pop. der in seine Einzelteilchen zerfiel und sich in Sekundenschnelle wieder zusammenzog, als würdejedes Metall-Härchen in diesen Songs von einem großen Magneten wiederdorthin gezogen, wo es hin soll (ins Herz des Liedes, Kinder, wohin sonst?), trompe l’oeil, in Kanada 2006 veröffentlicht, ist noch eine Nummer ungestümer, aufgekratzter, sanskritischer geworden. Brahmanen-Pop, unverständlich, großartig. Die frankophone, le pop-verwöhnte Szene wird sich nachsagen lassen müssen, diese zwölf französichsprachigen Extrempopsongs nicht schon vor dem Rest der Welt aufgespürt zu haben, aber Malajube spielen sowieso abseits aller Szenen und Himmelsrichtungen. Sie spielen uns mit diesen krachigen, größenwahnsinnigen, vor Ideen überquillenden Songs schwindelig. Und sie wollen jetzt die (nicht-französischsprachige) Welt erobern, die Cousins Julien (vocg) und Francis (dr)Mineau und ihre chaotischen Kumpels, mit allem, was sie aufbieten können: Vollkommen übersteuerte Kabarettmusik („Ton Plat Favori“), das hitzigste Lied, das ein sibirischer Winter je bekommen hat („Montreal -40“). das schweinemäßig schwierige „Casse-Cou“, die Single „FilleÄ Plume“,die klingt, als hätte man Plastic Bertrand mit einem Progrobocop verschmolzen., .Verunglückter Punk-Rock“, sagen Malajube selber dazu. VÖ: 4.5. »>

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