Märtini Brös – Love The Machines

Bei nahezu jedem Act, dessen Wirkungsschwerpunkt im engeren oder erweiterten Techno-Kreis lag oder liegt, spürt man Irritation ob fehlender Anhaltspunkte für den nächsten Befreiungsschlag. Dadurch erhöht sich der Anreiz für kompositorische Fantasie und stilistische Experimente, die mit den Gegebenheiten auf Megatanzfeten nicht kompatibel sein müssen. Nehmen wir das neue Werk der Martini Bros. Im Vergleich zu deren letztem Album pläy, das sich mit „Dance Like Its OK“ oder „Biggest Fan“ begierig zwischen Moroder-Disco und Electro-Pop einsortierte, klingen die Arbeiten von Mike Vamp und Cle dieses Mal selbst dann nach Post-Partyprogramm, wenn der Beat zum Tanzen einlädt. Ansonsten liegt eine merkliche Ambientqualität über dem Album oder prägt Songwriting traditionellen Strickmusters das Repertoire. Weder harte Beats noch exaltierte Gesänge fahren dazwischen. Hinzu kommt, dass der Titel love the machines nicht kategorisch zu verstehen ist. Die Gitarre, auf Technonächten längst unverzichtbarer Soundbestandteil, taucht nicht mehr nurals kleine Beigabeauf. Tracks wie „Smile“ und „House In Malabar“ liegen näher an der Rockmusik, als man anfänglich glauben würde. Nichts also ist eindeutig, vieles erscheint möglich. Martini Bros erweitern ihren Spielraum entsprechend, wenngleich sie der wirklich zwingenden Idee nicht auf die Schliche gekommen Sind.