M83 – Saturdays=Youth

Als wir ihm das letzte Mal über den Weg gelaufen sind, war Anthony Gonzalez noch Shoegazer. Doch für sein fünftes Album hat er das Themenpaar Samstagabend/Jugend in den 80er-Jahren für sich entdeckt (er selbst ist gerade mal 27jahre alt). Also geht der Franzose samt Band (unter anderem Sangesglöckchen Morgan Kibby aus Los Angeles) ein paar Schritte Richtung Liedpop, wo wenigstens die Songs festere Strukturen haben-wenn schon nicht der Sound, der immer wieder Fäden zieht wie eine amerikanische Pizza. Gelernt ist gelernt: von den Cocteau Twins, The Jesus & Mary Chain, My Bloody Valentine. Wie Gonzalez dieser Zeit, seinen inhaltlich wie formal kühnen, wohl einfach nur ziemlich verträumten Visionen der Adoleszenz in den 8oer-jahren nachhängt, ist zumindest konsequent. Diese Platte kriegt sich gar nicht mehr ein. Und das unterscheidet sie von Zoot Woman, Lansing-Dreiden, Fischerspooner: Sie ist nicht clever. Sie ist selbst Teenager. Und hat mindestens ein Jahr Ehrenmitgliedschaft in der Maximilian-Hecker-Jugend verdient. VÖ: 9.5.

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