Lyschko

Brennen

My Favourite Chords/Broken Silence (VÖ: 28.10.)

Leiden, wie nur Jugend leiden kann: New Wave aus Solingen.

Auf dem Bahnsteig einschlafen, „Schnaps und Leere“, tropfende Wasserhähne, Warten stundenlang, Kontrollverlust. Was man auf jeden Fall lernen kann, wenn man Lyschko hört: In Solingen geht es auch nicht anders zu als in jeder anderen beschissenen bundesdeutschen Stadt. Aber darum geht es eigentlich nicht auf dem Debütalbum des Trios, sondern um Existenzielleres, das Leiden, wie nur Jugend leiden kann.

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Während die Gitarren sägen und jubilieren, als wären sie nicht das altmodischste Instrument der Welt, singt Lina Holzrichter davon, dass sie endlich mal irgendwas Richtiges fühlen will, dass irgendwas sich aber immer nicht richtig anfühlt. Der euphorische Pop-Punk verwandelt sich in schneidend kühlen New Wave, in verzweifelten Postpunk und wieder zurück quer durch die 90er-Jahre, aber retro ist hier bloß ein Wort.

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„Ich will immer mehr, bis ich zerreiß’“, singt Holzrichter doch tatsächlich, überschlagend und kieksend wie einst Annette Humpe bei Ideal, ohne dass es peinlich wäre, und: „Ich versuche, nicht falsch zu sein.“ Schon lange nicht mehr hat jemand so eindringlich die Verlorenheit vertont, das schöne Elend des frisch Erwachsenseins, das modische Einsamsein inmitten der Menge. Eben: „Es geht doch immer nur um alles, es geht doch immer nur um nichts.“

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