Lynne Arriale Trio – Arise
Lynne Arriale spielt auch auf arise wieder einen Jazz, den selbst Hörer, die mit dem Genre sonst nichts anfangen können, goutieren werden. Das liegt zum einen am plakativen und leicht zugänglichen Sound, zum anderen daran, dass die Pianistin allen Uneingeweihten auf halbem Weg entgegenkommt. Das gelingt ihr, indem sie Stücke aus anderen Musikrichtugen geschickt in ihr Repertoire einbaut. So verwandelt sie die soulige Solidaritätshymne „Lean On Me‘ von Bill Withers in einen Jazztitel ä la Dollar Brand; Eric Claptons „Change The World‘ bietet sie im lässig schlurfenden Swingrhythmus dar; „American Woman“ von The Guess Who macht sie zum groovenden Blues; und selbst dem abgedroschenen Pfadfindergassenhauer „Kumbaya‘ gewinnt Arriale neue Seiten ab. Neben diesen verblüffend neu interpretierten Fremdtiteln interpretiert die Amerikanerin mal mit sanftem Anschlag, mal kräftig in die Tasten hauend eine Reihe süperber Originale. Besonders zu erwähnen wäre da der wunderbar zarte Titeltrack, der einem Tränen der Rührung in die Augen treibt. Arriale, Bassist Jay Anderson und Drummer Steve Davis verstehen sich mehr blind. Sie können es mittlerweile mit den Trio-Formationen eines Esbjörn 5vensson oder auch Bred Mehldau ohne weiteres aufnehmen.
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