Lykke Li :: Wounded Rhymes

Atlantic/Warner

Die Schwedin singt den Blues – mit masochistischen Texten.

Alle lieben Lykke Li: Kings Of Leon haben sich kollektiv in sie verguckt, Kanye West, Beck und die Beastie Boys halten sie für das größte musikalische Genie des 21. Jahrhunderts; Vampire Weekend und Santigold würden alles für sie tun. Dabei handelt es sich bei der Dame aus Stockholm um eine äußerst introvertierte, schüchterne 23-Jährige, die ein Riesenproblem mit Männern hat, auf Entschlackungskuren und Heilfasten schwört sowie dezent masochistische Tendenzen aufweist. Sie steht auf Schmerz, auf Erniedrigung, auf Einsamkeit und Trauer – was sich in Stücken wie „Youth Knows No Pain“, „I „Follow Rivers“, „Unrequited Love“ und „Sadness Is A Blessing“ niederschlägt. In „Get Some“ („I’m your prostitute, come and get some“) und „Jerome“ („you get me for nothing“) wird sie sogar richtig deutlich. Was einmal mehr die Theorie von den stillen Wassern stützt beziehungsweise Alice Schwarzer zum Riechsalz greifen lassen dürfte. Lykke Li serviert auf ihrem zweiten Album Wounded Rhymes einen betörenden Mix aus sphärischer, fast cineastischer Schwarzmalerei, großem Orchester-Pop, stilvollem Tex-Mex und knarzigem Blues. Björk trifft Kate Bush, Nancy Sinatra und Etta James. Ganz großes Kino!

The Low Anthem