Lovelock :: Burning Feeling

Internasjonal/Word & Sound/Rough Trade

Und wieder die 80er-Jahre: Italo-Disco-Schmalz, Saxofone für den Sonnenaufgang am Strand, schwere Synth-Sounds, Sequencer-Gewaber.

Man sollte nicht den Fehler begehen, vor Burning Feeling ein Album wie zum Beispiel Personality, das aktuelle von Scuba, anzuhören. Es besteht dann nämlich akute akustische Überzuckerungsgefahr mit weitreichenden Folgen für das musikalische Empfinden. Steve Moore ist Gitarrist/Keyboarder der Space-Prog-Rocker Zombi und unter diversen Pseudonymen (Gianni Rossi) für diverse Labels (Permanent Vacation, Kompakt) unterwegs. Unter seinem neuesten Alias Lovelock hat Moore ein Album aufgenommen das WIEDER EINMAL Raubbau an der Musik der 80er-Jahre betreibt. Nicht nur der elektronischen 80er – es gibt Italo-Disco-Schmalz, Saxofone für den Sonnenaufgang am Strand, schwere Synth-Sounds, Sequencer-Gewaber, patschende Drums und morodernde Beats – Musik zwischen dem Jan Hammer der „Miami Vice“-Phase, „Sunshine Reggae“ und den GEMA-freien Soundtracks zu schamhaarigen Pornofilmen. Da wird nichts aus dem Blickwinkel eines Heute gesehen, das die Erkenntnisse der Postmoderne auf die Popvergangenheit anwendet. Es bleibt also nichts anderes, als dieses Album gut zu finden, genau wie Personality von Scuba, man muss nur über den Schatten seiner eigenen Erwartungen springen. Dann ist das ganz leicht.

Key Tracks: „Maybe Tonight“, „South Beach Sunrise“, „Don’t Turn Away From My Love“

Madonna

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