Love Machine

Düsseldorf-Tokyo

Unique/Membran (VÖ: 26.2.)

Eine kaum zu packende Kneipenmusik zwischen alter Jukebox und coolem Groove.

Seltsame Platte. Zunächst denkt man, diese Band aus Düsseldorf bevorzuge ein Vollbad in Stereotypen: Name, Cover, Titel. Zu Beginn eine Einführung in roboterhaftem Japanisch und ein Mantra über sich im Kreis drehende Motoren. Klar, dass die Band das Album im Souterrain des alten Kraftwerk-Studios fertiggestellt hat.

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Dann aber läuft das Lied „Golo Mann“, und Fragen tauchen auf: Wo nehmen Love Machine denn den geilen Groove her? Und kann eine Stimme wirklich so tief sein wie die von Marcel Rösche? Gut, der Mann reimt dann „gerne“ auf „Sterne“, aber egal, denn dazu leiert eine sehr schöne hawaiianische Gitarre. Diesen Eier-Sound haben sich Love Machine von Mac DeMarco abgeschaut, in „Hauptbahnhof“ wirkt er besonders beeindruckend. Das Lied wandelt selbstsicher zwischen Liedermachertum, Nostalgieschlager und Deutschrock. Doch ist auch da wieder dieser Groove, dieser teuflisch gute Bassist.

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Und am Ende dann will Rösche weit hinauf zu Tom Waits, nimmt aber die falsche Abfahrt und landet bei: Hans Hartz. Was die Orgel dazu animiert, sich die Freiheit von Helge Schneider zu nehmen. Weitere Namen aus der Jukebox der Eckkneipe kommen in den Sinn: Freddy Quinn und Hans Albers, Achim Reichel und Johnny Hill, Ricky King und Volker Lechtenbrink. Seltsame Platte. Aber ist ja auch eine seltsame Zeit.

„DÜSSELDORF-TOKYO“ im Stream hören:

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