Louisahhh

The Practice Of Freedom

He.She.They (VÖ: 12.3.)

Die New Yorker Wahlberlinerin fängt den Geist des frühen, kompromisslosen Techno ein.

Lange hatte die New Yorkerin Louisa Pillet die Befürchtung, mit ihrer Musik würde sie als lediglich ein weiteres „sexy techno girl“ abgestempelt. Darum sollte sie sich in Zukunft keine Sorgen mehr machen müssen. Nicht dass THE PRACTICE OF FREEDOM nicht sexy wäre – der träge BDSM–Song „Master“ ist geradezu prädestiniert für cineastische hot & steamy Momente, Marke Netflix – aber es ist eben so viel mehr als das.

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Louisahhh, der Künstlername allein schon ein Schlachtruf, hat längst die erfolgreichen, aber im Grunde zahmen Deep-House Kooperationen mit Brodinski hinter sich gelassen und ihren eigenen Sound aus Techno, Punk und Industrial entwickelt. Auf ihrem Debüt performt sie ihre Vocals, die eher Spoken Word als Gesang sind, selbstbewusst und stark, auch wenn sie nahbar über Themen wie Liebe, Verlust, Tod und Erotik spricht.

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Ab der ersten Sekunde tuckert der Bass gleich einem Herzschlag unnachgiebig treibend durch die Stücke. Synthesizer rotieren hallend durch die großzügige Räumlichkeit der Tracks und wecken die Sehnsucht nach vernebelten Kellergewölben der Berliner Clubs. Für Techno-Puristen mögen Louisahhhs Genre-Anleihen zu verwässernd sein, aber was THE PRACTICE OF FREEDOM einfängt, ist die Essenz, der Geist von Techno, wie er in seinen Ursprüngen einmal war: roh, kompromisslos, anti-Establishment und ein starkes politisches Tool für die Underground-Community.

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