Louis XIV – Slick dogs and ponies

Was war das für ein Spaß! Vier heitere Gesellen aus San Diego debütieren und weihen uns gleich in ihre schmutzige Sicht der Dinge ein, was den Umgang mit Frauen angeht. Die Musik war keinen Deut schlechter. Ausgelassener feierte bisher kaum eine Band zu Garagen-Glam-Disco-Dingern ab. Deshalb war man schon ein wenig nervös, als erste Meldungen über die Veröffentlichung des Nachfolgers eingingen. Inständig flehte man den Tonträger nach Eingang an: Album, bitte sei gut! Aber die Auguren flüsterten nicht unbedingt Verheißungsvolles. Sprachen davon, wie die Band mal etwas Neues probieren wallte und fast jeden Song mit der Unterstützung von Streicherguru David Campbell einspielte, der nebenamtlich ja Becks Vater ist. Da ahnt man schon, dass hier nicht mehr mit göttlichen Flegeleien aus der Hüfte geschossen wird, sondern künstlerische Ambitioniertheit Einzug gehalten hat. Dem ersten Track „Guilt By Association“ hört man das noch nicht an. Ein stürmischer Sub-Electro-Track mit herrlich geschmacklosen 70er-Gitarrensoli ist das. Völlig daneben, aber total gut. Der Rest erweckt aber den Eindruck, als habe die Band zu viel Humbug von ELO gehört. Schlimm daran ist, dass Louis XIV es offenbar ernst meinen. So sehr, dass sie klasse Melodien wie damals in „Illegal Tender“ vergessen haben. Humorist doch etwas Wunderbares. Nicht jeder verfügt darüber, aber wer ihn hat, kommt besser durchs Leben. Dagegen zu rebellieren, ist Wahnsinn. Welchen Sinn hat es, sich einer eigenen Stärke zu berauben? KomischeTypen, VÖ.-22.2.

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