Loren Kramar
GLOVEMAKER
Secretly Canadian/Cargo (VÖ: 26.4.)
Singer/Songwriter-Pop, der den Hollywood Boulevard verdunkelt.
„I’m a slut, so what?“, singt Loren Kramar, und das ist ein beinahe heiterer Moment auf diesem groß angelegten und eher dunklen, manchmal orchestralen Pop- und Soul-Albumdebüt, dessen Bläsersätze klingen, als hätte man sie frisch aus dem Stax-Museum hier hin befördert. In „Hollywood Boulevard“ fragt Kramar, wie’s denn mit unseren Egos steht hinter all den Kostümen, hier, wo die Stars und Sterne aufscheinen und wieder fallen.
AmazonIm Video zum Titelstück ist der US-Singer/Songwriter nur noch ein trauriger Clown irgendwo in einem Backroom der Glamour-Meile von Los Angeles, John Carroll Kirby (Synthesizer) und Sam Gendel (Saxofon) spielen diesem Ort den ultimativen 70er-Jahre-Soundtrack zu.
GLOVEMAKER darf über weite Strecken an die Singer/Songwriterkunst dieser Zeit erinnern, fein arrangiert, mit Strophen und Refrains aus den höheren Hanglagen ausgestattet. Der Sänger falsettiert über „Lover-Lover-Lovers“ und „Gay Angels“, Violinen, ein Cello und Bläser spielen das Pathos eines Celluloid Dramas geradeaus rein, manchmal wächst eine Hymne aus den stillen Passagen. An anderen Orten präsentiert der Künstler seine Songs im schicken Historien-Fummel. Big Sound. Yearning. Lieder, die David Lynch für seinen nächsten Film schon auf dem Zettel haben sollte.
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