Lindemann

F & M

Vertigo Berlin/Universal (VÖ: 22.11.)

Mit seinem Metal-Nebenprojekt liefert Till Lindemann das bessere Rammstein-Album des Jahres ab.

Als vor vier Jahren SKILLS IN PILLS erschien, das Debütalbum des gemeinsamen Projekts von Rammstein-Sänger Till Lindemann mit der schwedischen Metal-Institution Peter Tägtgren, gab es einen entscheidenden Unterschied zu seiner Stammband: Erstmals dichtete Lindemann auf Englisch.

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Nun, auf dem zweiten Album F & M, kehrt Lindemann zurück zu seiner Muttersprache – und man fragt sich, warum er diese Songs nicht gleich mit seinen alten Kumpels aufgenommen hat. Denn wieder mal geht es um menschliche Abgründe, um umstrittene sexuelle Spielarten, um wunde Seelen und um „Blut“, um eine Amok laufende Libido, um Fetische, um den Tod natürlich und um ungesunde Gelüste wie die Freuden einer karnivoren Ernährung bis zum, ja klar, Kannibalismus („Ich liebe dich, ich brauche dich, gib mir mehr und fütter mich!“).

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Tatsächlich ist F & M das bessere Rammstein-Album als das in diesem Frühjahr veröffentlichte, arg müde Werk der Berliner Band, weil es sich um eine vorsichtige Erweiterung der bekannten Klischees (Schwerlastkraftgitarren und Bollerschlagzeug, rollendes Riefenstahl-„R“ und unheilvolles Dräuen) bemüht. Vielleicht liegt es daran, dass der mittlerweile 56-jährige Till Lindemann fünf der elf Songs für eine „Hänsel & Gretel“-Inszenierung am Hamburger Thalia Theater geschrieben hat.

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Jedenfalls glänzt der Titelsong „Frau & Mann“ nicht nur mit dummen Witzen („Frau & Mann, Gegensätze ziehn sich an. Und aus“), sondern auch mit einem überraschend lagerfeuertaug­lichen Einstieg. „Ach so gern“ ist sogar so etwas wie ein Tango, und „Schlaf ein“ hat ein schönes Streicherarrangement. Gleich darauf gibt Lindemann wieder „Gummi“ – und klingt wie Rammstein zu ihren besten Zeiten. Wer’s braucht.

F & M im Stream hören:

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