Lilly Among Clouds
Aerial Perspective
Pias/Rough Trade
Zu viele Einflüsse. Heraus kommen Popsongs ohne Eigennote.
Lilly Among Clouds, die eigentlich Elisabeth Brüchner heißt, trällert ihre Single „Your Hands Are Like Home“ in bester Lana-Del-Rey-Manier – so gut das eben eine 27-jährige Würzburgerin kann. Und damit wären wir beim Problem von AERIAL PERSPECTIVE. Es fehlt der eigene Stil. Zwar ist es gut produziert, die Singer/Songwriting-Skills ergänzen sich mit dem Piano, den zarten Synthies und der schrammeligen E-Gitarre.
Es geht um Liebe, Selbstfindung und so weiter. Mal scheint es so, als wolle Lilly wie Florence („The Only One“ – der beste Song des Albums) sein und in ganz verrückten Momenten, in denen die Songs nicht so wirklich zum Rest der Platte passen, wie Leslie Clio („Listen To Your Mama“). Nur eben ohne deren Coolness. Lilly Among Clouds ist ihr spießiges, unterfränkisches Pendant. Dabei steckt in den elf Titeln jede Menge Potenzial. Jeder Song fängt stark an mit choralen Introgesängen, treibenden Rhythmen – und verliert sich irgendwann im Nirgendwo. Alles wiederholt sich.
Live gelingt es Lilly Among Clouds besser, diese Belanglosigkeit aufzufangen: Da werden hier und da ein paar frische Beats druntergemischt. Diese Livestärke dürfte auch der Grund sein, warum Lilly es zum SXSW geschafft hat. Auf dem Album kommt alles etwas mau daher.