Liebe :: von Michael Haneke

Es ist nicht so, dass Michael Haneke bei „Liebe“, einem Drama über den menschlichen Zerfall in einer geschmackvoll eingerichteten Pariser Wohnung, auch nur einen Hauch weniger unerbittlich wäre als bei „Caché“ oder „Das weiße Band“, seinen beiden Meisterwerken. Es ist nur so, dass der 72-jährige Österreicher erstmals seine Position als distanzierter Chronist menschlicher Grausamkeit aufgibt und  Anteil zeigt an den Geschehnissen, die er auf die Leinwand bringt. Das macht ihn aber nicht gleich milde. Das Ende dieser Geschichte eines Paares, das 60 Jahre miteinander verbracht hat und sich nun damit arrangieren muss, dass alles vorbei ist, steht gleich am Anfang. Und doch lässt Haneke Gefühl zu. Start: 20. September