Lichter – Lichter

Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum,möchte man meinen. Und zwar auch dann, wenn man sich noch einmal vergewissert hat, dass Musik und Texte auf diesem Album tatsächlich vom Sänger der Band geschrieben wurden. Mathias Mauersberger heißt der, die Band nennt sich Lichter, und produziert und aufgenommen hat deren Debüt Tobias Siebert. Was Bescheidwisser natürlich sofort den Namen Delbo deklamieren lässt. Dort spielt Siebert Gitarre, und das hört man lichter an. Und auch auf der Textebene sind Delbo und Lichter Geistesverwandte. Hier wie da werden zum Glück mehr Fragen gestellt als beantwortet, und das hat in Zeiten, in denen man immer mehr Mitmenschen ein „Denken hilft!“ zurufen möchte, etwas Tröstliches. Warum nicht mal das eigene (Da-)Sein infrage stellen? Mathias Mauersberger macht’s: „Uns gibt es nicht wirklich/ Wir haben nie von uns gehört /Wir wissen nicht, was hier passiert ,singt er in „Uns“ -das Einzige, was im Leben gewiss ist, ist die Ungewissheit. Die Poesie drängelt sich bei Lichter stets vor den Pop, dichte Gitarrenstrukturen und ausufernde Keyboards haben unbedingt Vorfahrt vor dem Willen zur Catchyness, lange Gedankengänge lassen der fixen Idee keinen Platz. Mindfuck für Extremstudenten ist lichter dennoch nicht-da ist die Resthoffnung vor, die die Band auch vor den Toren der City findet. In der Vorstadt brennt noch Licht. VÖ: 14.3.

>» www.lichtermusik.de