Leon Bridges

Gold-Diggers Sound

Columbia/Sony (VÖ: 23.7.)

Der Soulman aus Texas wagt sich aus der Retro-Nische heraus.

Dass hier einer immer noch mächtig Spaß am Zitat hat, ließ sich bereits im Video zur Single „Motorbike“ feststellen, in dem ein schwer verliebter Leon Bridges seiner Angebeteten zum Jahrestag eine Knarre schenkt, um dann mit ihr wie das Gangsterpärchen Pumpkin und Honey Bunny in „Pulp Fiction“ ein Diner- Restaurant zu überfallen. Während diese Hommage recht tragisch endet, darf man Bridges’ musikalische Metamorphose auf GOLD-DIGGERS SOUND als eine erfolgreiche ansehen.

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War er vor allem auf seinem Debüt COMING HOME noch ein Soulman alter Schule, der schmachtend und predigend dem Soul, dem Blues und dem Gospel huldigte, so ist er nun vollends beim zeitgenössischen R’n’B angelangt. Bereits im Opener „Born Again“ sprengt er seinen Vintage-Sound, indem er satte Beats zum Rhodes-Piano pumpen lässt, womit auch gleich der stilistische Claim abgesteckt ist.

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Und doch wirkt dieser konsequent vollzogene Schritt heraus aus der Retro-Nische und hinein ins produktionstechnische Wunderland des 21. Jahrhunderts viel mehr schlüssig als kalkuliert, denn von seinem Talent zum tiefschürfenden Sehnen hat der Texaner bei aller Hochglanzpolitur dieser elf Nuggets kein Stückchen eingebüßt.

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