Leisure
Sunsetter
Nettwerk (VÖ: 3.12.)
Yacht-Soul aus Neuseeland, bei dem nur noch die Stille zwischen den Songs stört.
Natürlich sind Sound und Song nicht wirklich zu trennen, aber man kann es ja mal versuchen. Dann darf man feststellen: Der Sound von Leisure ist in seiner samtweich schillernden Perfektion sorgfältig designt. An die Songs kann man sich allerdings kaum mehr erinnern, kaum dass sie vorbei sind.
Wenn Oberfläche alles wäre, dann wäre das Quintett aus Neuseeland und sein verdammt yachtiger Soul-Pop die größte Band des Planeten. Solange dem noch nicht so ist, kann man mit SUNSETTER problem- und reuelos abtauchen in ein Klangbild wie aus Watte, in das schaumige Keyboardflächen, schläfrige Melodien und unaufgeregt puckernde Rhythmen im wahrsten Sinne des Wortes eingebettet werden.
Songs hervorzuheben, wäre eher störend, selbst das vergleichsweise nervöse „Take You Higher“ mit seiner fast schon funky Gitarre, die sich weniger vor Nile Rodgers verbeugt als ihm cool zunickt, fügt sich formschön in den flauschigen Gesamtablauf, aus dem man aber vielleicht noch die Pausen zwischen den Songs tilgen sollte – nicht, dass sich noch jemand erschrickt.