Le Loup – Family

Meisterwerk des polyphonen Pop.

Im aktuellen Trendquadrat zwischen Animal Collective, Ruby Suns, El Guincho und, sagen wir: High Places ist die Hölle los. Wie heißt die schönste neue Schwurbel-Kapelleim Land,diesich sowohl auf die mildesten Melodeien der Beach Boys als auch die mörderischsten Momente der Polyphonie versteht? Es groovt und wippt auch bei Le Loup. Es hat etwas Schwebendes, Erhabenes. Es scheint auf endlose Loops hinauszulaufen. Organischunorganisch, so fasst Bandgründer Sam Simkoff den Sound von Le Loup zusammen. FAMILY ist im Gegensatz zum Vorgängeralbum ohne Synthesizer und reichlich Elektronik aufgenommen worden, dafür mit Banjos, Gitarren und allem, was Saiten zum Schwingen hat, mit Melodien, die sich in Reichweite der Fleet Foxes befinden. Was Le Loup nicht davon abhält, die neue alte amerikanische Herrlichkeit wieder zu unterlaufen; ihre jubilierenden Klagelieder und herzergreifenden Choräle sind angefüllt mit seltsamen Geräuschen, die aus den tieferen Schichten bisweilen in den Vordergrund dringen, mit einer schweren Basstrommel, die man einer Marschkapelle schenken möchte, und den Samples, in denen diese Momente organischer Vollkommenheit sich verdoppeln und verdreifachen und also in einen Kontext gestellt werden, der dir sagt: Keep the distance! Es passiert irrsinnig viel auf FAMILY (nein, es ist nie zu viel), aber wer sich mit Le Loup durch diese Layer-Tunnel bewegt, steht am Ende vor einem großen Licht. Wer ihn gefunden hat, darf ihn dann einfach mit nach Hause nehmen, den guten Song.