Last Days Of April – If You Lose It
Hab ich was mit den Ohren? fragt der Hörer beim ersten Durchlauf dieses Albums. Fast glaubt man einen Filter vorm Trommelfell zu tragen, der nur die dunkelsten aller Klänge hindurch lässt. eine Art Sonnenbrille für die Ohren. Der zweite und dritte Versuch bringen etwas mehr Licht in die Angelegenheit, die Schweden fühlen sich in Moll gewickelt ganz offensichtlich richtig wohl. Frontmann Karl Larsson, der klingt wie ein hipper Enkel Neil Youngs, trägt der Tatsache Rechnung, dass in Stockholm neun Monate im Jahr die Sonne verdammt selten scheint.
Da fallen einem schon mal Titel wie „Tears On Hold“ und „Me The Plague“ ein. Aber man muss ja nicht gleich hysterisch werden, auf ihrem fünften Album akzeptieren Last Days Of April ihr Schicksal mit stoischem Gleichmut, als Musiker haben sie immerhin ein Ventil für die Melancholie. Zu Larssons merkwürdig spröder Stimme gibt’s dann noch eifrige Schrumm-Schrumm-Riffs und hübsche Pting-Pling-Soli, typischer Indie Rock eben. Falls jemand daran erinnert werden möchte, dass man im Leben nicht auf Rosen gebettet ist, sollte er zu diesen 35 Minuten kreativer Schwermut greifen.
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