Lasse Winkler
WELTFLUCHT
Smarakt/Berlin (VÖ: 21.3.)
Der Elektropop des Berliners ist am Club geschult, blickt aber auch in andere Richtungen.

So richtig greifen lässt sich Lasse Winkler nicht. Mal ist es eine Art Tanzmusik, die die Tracks des Berliners prägt, sie wirkt aktuell und informiert, blickt mit Weitsicht Richtung Funk, Disco und Elektro. An anderer Stelle übernimmt Pop die Erzählstimme, dann hören wir Claims und Schlachtrufe, oft sehr assoziativ. Diese Dualität ergibt Sinn, weiß man, dass Winkler als Acud reine, angenehm pluckernde Elektro-Tracks veröffentlicht.
Unter Klarnamen scheint er auf WELTFLUCHT jetzt seine Liebe zum Song auszuleben. Der ist mal nah am, nun ja, Blues („Seelenverwandte Bordsteinkante“), mal angenehm assoziativ („Morgen ist Frieden“) oder knüppelt mal los („Ivy“). Winklers Stimme klammert diese durchaus unterschiedlichen Tracks, indem sie sich im Zweifelsfall für die große Geste, für die Phrasierung entscheidet.
Das macht diese Musik sehr eigen und verleiht ihr Soul; Referenzen meint man bisweilen beim Elektropop von Frühnuller-Acts wie The Aim Of Design Is To Define Space oder Jeans Team zu finden. Aber im nächsten Moment, im Titelsong „Weltflucht“, zerschneidet plötzlich die E-Gitarre von Andreas Spechtl diese Ahnenlinien wie ein rostiges Taschenmesser. Anders. Anders interessant.
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