lan Pooley – Souvenirs

Irgendwie ist die aktuelle Entwicklung elektronischer Dancemusic – vor allem im House – an lan Pooley spurlos vorübergegangen. Minimalhouse ist ihm wohl völlig unbekannt, die Besinnung auf Disco- oder Acidhouse findet sich auf Souvenirs praktisch auch nicht. Es mögen die bisweilen bösartigen Äußerungen zu seinem immer ausgefeilteren Latinhouse sein, die ihn beharrlich an diesem Entwurf festhalten lassen. Sollen die doch mit Dreck werfen, ich mache mein Ding. Diesmal hat sich Pooley für „sein Ding‘ auch gleich noch jede Menge lieblicher Stimmen ins Studio geholt. Zu den bekannteren zählen der Brasilianer Marcos Valle und die Siebziger-Lounge-Soul-Legende Terry Callier – eigentlich Garanten für gute Musik. Aber auch sie können nicht verhindern, dass Pooleys Arrangements immer wieder in überladenen Kitsch abdriften, egal ob tanzbarer House oder chiliiger TripHop. Man wird den Eindruck nicht los, Pooley wolle sich für sämtliche Lounge-Compilations dieser Welt empfehlen. Oder will er Ehrenbürger von Ibiza werden? Aber da läuft doch bestimmt nicht immer noch dieser klebrig-süße Latin-Quatsch.