Lambchop

Ja, Kurt Wagner hat Spaß an Auto-Tune gefunden. So viel Spaß, dass er die „Stimmkorrektur“ bis ins kreative Extrem treibt, bis ein Song zwischen seiner kratzig-verquollenen Stimme hin- und herkrängt. Oder kränkt vielleicht? Man darf diese schon auf dem Vorgänger-Album platzierten Vokal-Features aber nicht zu ernst nehmen, sie stellen einen Beitrag zu den zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten unseres Lieblingsnashvilleins dar.

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Er kann Soul-Songs mit einer scheinbaren Belanglosigkeit in die Tiefe singen, Stillstandsmusik mit rasendem Herzschlag produzieren und uns die Hucke vor einem Streicherhimmel vollsülzen. Das Spektrum dieses neuen Wagner-Albums ist riesig, auch innerhalb der einzelnen Songs: Piano- und Keyboardballaden, die sekundenlang funky oder geräuschig werden.

Im Eröffnungssong seziert Wagner das eigene Autor-Dasein entlang ein paar Impressionen aus Politik und Unterhaltung (feat. Shutdown und Michael Jackson) und mittendrin spielt jemand eine Mundharmonika. Dies ist auch eine im Detail ausgefuchste, supercoole Referenzplatte, die sich bis in den jüngsten Jazz herauswagt. Grundtempo und Grundstimmung entsprechen eher einem Frühwerk von Low als einem von Lambchop.