Lali Puna
Two Windows
Morr Music/Indigo
Auf dem ersten Album seit 2010 schielt der Elektro-Pop der Band aus dem Notwist-Umfeld Richtung Dancefloor.
Nein, Lali-Puna-Fans haben es wirklich nicht leicht. Verstrichen zwischen dem Indietronic-Meilenstein FAKING THE BOOKS von 2004 und OUR INVENTIONS von 2010 noch sechs Jahre, hat es für den neuesten Streich des Teilzeitprojekts nun derer sieben gebraucht.
TWO WINDOWS, erstmals ohne Valerie Trebeljahrs Lebenspartner Markus Acher eingespielt, schließt in seinen feinteiligen Frickeleien und Trebeljahrs lindem, bisweilen fast gehauchtem Gesang einerseits da an, wo Lali Puna mit dem elektronisch geprägten OUR INVENTIONS aufhörten, andererseits ist jetzt auch eine zarte Orientierung Richtung Dancefloor auszumachen, die sich bereits im pulsierenden Beat des eröffnenden Titelstücks andeutet.
Zu Tanzboden-Rockern werden Lali Puna damit natürlich nicht. Dafür sind die Klanglandschaften, zu denen Trebeljahr über veränderte Lebensbedingungen zwischen Hyper-Beschleunigung und Total-Überwachung sinniert, zu subtil gesponnen, zu sehr von der leisen Melancholie einer Band durchwirkt, die sogar einen Kings-Of-Leon-Song wie „The Bucket“ in ihr ureigenes Klanguniversum zu übersetzen vermag.