Laibach

Also sprach Zarathustra

Mute/Rough Trade (VÖ: 14.07.)

Die Großmeister des Industrial widmen sich dem Großmeister der schlechten Laune.

Mag sein, dass Laibach die Lieblingsband des slowenischen Philosophen Slavoj Žižek ist. Laibach selbst halten es eher mit dem deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche – ein Mann immerhin, der ein Leben ohne Musik als „Irrtum“ bezeichnet hat. Das Album vereint Stücke, die für ein Theaterstück auf Basis von „Also sprach Zarathustra“ geschrieben wurden, dem späten Hauptwerk Nietzsches. Und das passt wie die Faust aufs Auge. Die prophetisch raunenden Dunkelheit des Philosophen geht mit den industriell polternden Beats der Slowenen perfekt zusammen.

Sänger Milan Fras rezitiert Passagen mit gerolltem „R“, was das Teutonische noch mehr unter­streicht. Ohne diese Texte könnten wir es auch mit dem Soundtrack zu einem Zombiefilm zu tun haben. Und weil Nietzsche auch ein großer Wagner-Freund war, hätte er sich über die wallenden Streicherschleier auch sehr gefreut. Zum Durchhören allerdings ist das nichts. Es passiert bei allem Dräuen und Zusammenballen zu wenig, als dass es bei Laune halten könnte – und doch zu viel, um nebenher Nietzsche zu lesen.

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