La La Land:: Regie: Damien Chazelle
Als würde man der Erfindung des Kinos zusehen: Nie war ein Musical, nie eine Liebesgeschichte schöner.
Stadt der Sterne, scheinst du nur für mich? Stadt der Sterne, es gibt so viel, das ich nicht sehen kann. „City Of Stars“. Um diesen Song geht es in „La La Land“. Von diesem einen Lied – gesungen von Emma Stone und Ryan Gosling vor der Kulisse von Los Angeles – hängt alles ab. Wie es in einer Liebesgeschichte einen Moment geben muss, in dem man sich in die beiden Hauptfiguren verliebt, muss es in einem Musical einen Punkt geben, in dem die Musik die Kontrolle übernimmt.
Der Song muss funzen, damit es der gesamte Film tut. Und Junge, das tut er: Das Ding kriegt man nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn man es nur einmal gehört hat. Die beiden aus der Zeit gefallenen Helden des Films hat man da schon längst lieb gewonnen.
Der zweite Film von Damien Chazelle, der uns vor zwei Jahren bereits mit „Whiplash“ umwarf, ist ein Musical. Aber nicht eine dieser schrecklichen modernen Andrew-Lloyd-Webber-Missgeburten, sondern ein klassisches Musical, wie es von Hollywood gemacht wurde, als die Traumfabrik noch aus vollen Rohren feuerte: Für Chazelle ist die Tradition von „Singing In The Rain“ oder „The Band Wagon“ aber wie Knetmasse, die er mit der Virtuosität des von Miles Teller gespielten Drummers in „Whiplash“ nach Belieben formt: zu etwas Neuem, das der Vergangenheit zwar verspielt zuwinkt, aber den Blick immer nach vorn richtet.
Die Lovestory, die man so noch nie erzählt bekommen hat, berauscht von ihrer Lust am Ausloten der Möglichkeiten des Erzählens mit den Mitteln des Kinos. Wie sonst lässt sich ein Film beschreiben, der mit einer ungeschnittenen, zehnminütigen Tanzszene mitten in einem Stau auf einer Autobahn in Los Angeles beginnt und sich dann zusehends steigert. Chazelles Film folgt der von Rückschlägen entmutigten Schauspielerin Mia und dem prinzipien-treuen Jazzpianisten Sebastian bei ihrem Pas de Deux durch eine Stadt der Engel, die es eigentlich längst nicht mehr gibt.Natürlich sind die beiden wie füreinander geschaffen, natürlich kann das nicht gut gehen, wenn sie versuchen, Karriereträume und Gemeinsamkeit unter einen Hut zu bekommen. Aber ist das schön, ihnen dabei zusehen zu dürfen, wie sie singen und tanzen, lachen und streiten, scheitern und siegen!
Das alles mündet in einer letzten Sequenz, die einen daran erinnert, warum es nichts Schöneres gibt als das Kino: Alles ist möglich. Und die Stadt der Sterne, sie scheint auf Emma Stone und Ryan Gosling, die man für immer in sein Herz schließt.
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