Kurt Wagner & Cortney Tidwell Present Kort :: Invariable Heartache

City Slang/Universal

Ein Country-Cover-Album mit einem höchst respektvollen Blick zurück in die 1960er

Connie Eaton und LaWanda Lindsey habe ich dann doch in der „Illustrated Encyclopedia Of Country Music“ gefunden, einem 260-Seiten-Werk, das vor allen Dingen durch den großflächigen Abdruck von Fotos und Albumcovern besticht, die man in seinem Leben sonst nicht zu Gesicht bekommt. Das Foto von Eaton im weißen Rüschenkleid trägt die Bildzeile „A traditional conservative Lipscomb girl“. Lipscomb war das College, das die spätere Schönheitskönigin Connie Eaton in Nashville besuchte, bevor sie ihre ersten Aufnahmen für das lokale Chart-Label machte, für das ihr Mann Cliff Williamson als A&R arbeitete. Jetzt muss man nur noch wissen, dass Eaton und Williamson die Eltern der Folksängerin Cortney Tidwell sind. Und dass Tidwell sich mit dem befreundeten Kollegen Kurt Wagner daran gemacht hat, Teile dieser musikalischen Familiengeschichte für die Nachwelt aufzubereiten, in Form eines Duett-Albums, das einen sehr respektvollen Umgang mit dem Erbe pflegt. Elf der zwölf Songs auf INVARIABLE HEARTACHE stammen aus dem Katalog des Chart-Labels, sie umfassen die Periode des Aufbruchs von Mitte der Sechziger bis Mitte der Siebziger, als die Country-Musik mit ihren ehemaligen Widersachern aus Rock und Pop koalierte. Wagner und Tidwell spielen einige dieser Songs in die Nähe des typischen Lambchop-Sounds, assistiert von ehemaligen und aktuellen Lambchop-Musikern. Andere Lieder verraten noch die Sixties in den Melodien, aber im aufgeräumten Orchester-Klangkörper beginnen auch diese plötzlich über die Zeit hinwegzufliegen (das großartige „April’s Fool“). INVARIABLE HEARTACHE wird so zu einer späten Würdigung junger Country-Talente, die schon vom schwarzen Loch der Geschichte verschluckt schienen.

www.kort.cd